Bucherer: Fünf Prozent Umsatzrückgang in Großbritannien

Bucherer UK Umsatzrückgang

Bucherer Westfield London nach dem Umbau – größer, luxuriöser und mit integrierter Rolex Certified Pre-Owned Lounge. © Bucherer

Der zum Rolex-Konzern gehörende Juwelier Bucherer hat in Großbritannien einen Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 98,4 Millionen Pfund im Geschäftsjahr 2024 verzeichnet. Hauptgrund ist die monatelange Schließung der Filiale im Londoner Westfield-Einkaufszentrum, die von Oktober 2024 bis März 2025 umfassend renoviert und erweitert wurde. Doch nun stehen die Weichen auf Expansion.



Mit der Wiedereröffnung im Frühjahr 2025 präsentiert sich der Standort Westfield nicht nur vergrößert (von 2.800 auf 4.000 Quadratfuß), sondern auch konzeptionell neu ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht ein deutlich erweiterter Rolex-Bereich, der das künftige Vertriebsmodell des Konzerns verdeutlicht: größere, markengetriebene Verkaufsflächen unter direkter Kontrolle. Das Westfield-Haus gilt als Pilot für jene Integration von Marke und Handel, die Rolex mit der Übernahme von Bucherer im Jahr 2023 eingeleitet hat.

Mehr Fläche für Rolex

Die neue Fläche umfasst nicht nur einen vergrößerten Rolex-Shop-in-Shop, sondern erstmals auch eine eigene Lounge für das Programm Rolex Certified Pre-Owned (CPO). Damit bringt Rolex die Kontrolle über den Gebrauchtuhrenmarkt unmittelbar in die eigenen Verkaufsräume. Das Konzept stärkt die Position der Marke entlang der gesamten Wertschöpfungskette: vom Erstverkauf bis zur zertifizierten Wiedervermarktung.

Neben Rolex sind auch Tudor, IWC, Bulgari, Hublot und H. Moser & Cie. prominent vertreten: eine Markenmischung, die das Profil von Bucherer als Multimarkenplattform zwar beibehält, aber klar unter der Rolex-Dachstrategie positioniert. Die Präsentation von Cartier wurde ebenfalls überarbeitet, während das Schmucksortiment mit Bucherer Fine Jewellery, Chopard und Messika aufgewertet wurde.

Ergebnisbelastung durch Umbauphase

Weniger erfreulich fällt die Ergebnisbilanz aus: Der operative Gewinn von Bucherer UK brach um 71 Prozent ein – von 3,8 Millionen auf 1,1 Millionen Pfund. Neben den Renovierungskosten und der temporären Schließung belastete auch das schwierige wirtschaftliche Umfeld den britischen Luxusmarkt. Nach Angaben des Unternehmens habe insbesondere die Zurückhaltung internationaler Käufer infolge geopolitischer Unsicherheiten und hoher Lebenshaltungskosten das Geschäft gedrückt. Gleichzeitig betont das Management, dass die Modernisierung ein gezielter Zukunftsschritt sei. Der neue Auftritt soll ab 2025 zu höheren Frequenzen und einem verbesserten Rohertrag führen. Mit dem erweiterten Rolex-Shop-in-Shop und dem CPO-Bereich soll Bucherer künftig nicht nur als Händler, sondern als vollintegrierter Markenbotschafter agieren.

Fazit: Während traditionelle Konzessionäre zunehmend aus dem Netz fallen, wird Bucherer zur Schlüsselfigur im neuen Rolex-Vertriebssystem. Die konsequente Markeninszenierung an hochfrequentierten Standorten, wie Westfield oder der Londoner Oxford Street, zeigt, dass Rolex auf eine klare Metropolenstrategie setzt. Kleinere Partner verlieren dabei an Bedeutung, während große Flagship-Stores die Markenpräsenz vollständig abbilden.

Bucherer Umsatzrückgang
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