Einzelhandel will die Sonntagsöffnung

Soll der Neustart nach der Pandemie wirklich gelingen, so braucht es einen kraftvollen Schulterschluss zwischen Politik und Einzelhandel: Geschäfte sollen an Sonntagen geöffnet sein dürfen.

Soll der Neustart nach der Pandemie wirklich gelingen, so braucht es einen kraftvollen Schulterschluss zwischen Politik und Einzelhandel: Geschäfte sollen an Sonntagen geöffnet sein dürfen.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) legt der kommenden Bundesregierung einen 10-Punkte-Plan vor. Unter anderem fordert er die Sonntagsöffnung und einen City-Bonus.


Soll der Neustart nach der Pandemie wirklich gelingen, so braucht es einen kraftvollen Schulterschluss zwischen Politik und Einzelhandel. In einem 10-Punkte-Plan schlägt der Handeslverband Deutschland vor, dass für das restliche Jahr auch an Sonntagen die Geschäfte geöffnet sein dürfen. Aufgrund der zahlreichen Lockdowns muss das ausgebliebene Geschäft nachgeholt werden können. Weiters soll ein City-Bonus in Höhe von 200 Euro ausgegeben werden. HDE-Geschäftsführer Stefan Genth nennt als weitere Maßnahmen noch mehr Wettbewerbsfairness zwischen den Vertriebskanälen und den Handelsstandorten und generell eine Wachstumsagenda für mehr Freiraum im Unternehmertum. Andernfalls droht voraussichtlich 120.000 Einzelhandelsgeschäften das Aus.


3 Millionen Arbeitsplätze bedroht

Den Berechnungen zufolge sind von den eventuellen Schließungen zahlreiche der rund drei Millionen Angestelltenverhältnisse im deutschen Einzelhandel bedroht. Eine weitere Folge sind Leerstände und ein Aussterben innerstädtischer Shopping-Zonen. Der Trend ist bereits seit Jahren bekannt, würde sich aber nach der Pandemie noch zusätzlich verstärken.

City-Bonus

HDE-Geschäftsführer Stefan Genth nennt für die Erhaltung innerstädtischer Einkaufsstraßen den City-Bonus. Mit 200 Euro würden gezielt nur jene Händler unterstützt werden, die schon heute in Existenzgefahr sind und dringend Hilfe brauchen. Die Deutschen schätzen lebendige Einkaufstraßen. Durch den Bonus sollen sie auch in der Nach-Krisen-Zeit erhalten bleiben.

HDE-Geschäftsführer Stefan Genth, Bild Copyright: handbuch-handel.de
HDE-Geschäftsführer Stefan Genth, Bild Copyright: handbuch-handel.de

100 Millionen Euro für Digitalisierung

Auch soll dem stationären Handel durch einen Digitalisierungsschub geholfen werden. 100 Millionen Euro fordert der HDE dafür. So soll der Handel zukunftsfähig gemacht werden. Ohne Krise hätten viele Unternehmen das selbst stemmen können. Jetzt braucht es Hilfe durch den Staat. Auch für die Stabilisierung der Einkaufsstraßen muss die Regierung laut 10-Punkte-Plan einspringen. Mit 500 Millionen Euro sollen verteilt auf fünf Jahre Maßnahmen zur Erhaltung der Einkaufsstraßen gesetzt werden.

Tarifverhandlungen verschieben

Der Handelsverband verlangt attraktivere Tarifverträge. So sollen sie praxisnaher unter Einbeziehung der Sozialpartner gestaltet werden. Es braucht mehr Handlungsspielraum in der unmittelbaren Nach-Krisen-Zeit. Sobald die Krise vollständig verarbeitet ist, kann die Tarifbindung wieder gesteigert werden.

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