S.Oliver in den roten Zahlen

Bei S.Oliver brachen im ersten Pandemie-Jahr rund zwanzig Prozent der Umsätze weg. Dadurch schlitterte die Gruppe in die roten Zahlen. Bei einer Eigenkapitalquote von 70 Prozent ist so eine Pandemie-bedingte Schwächephase jedoch leicht zu überstehen.



Der Modekonzern hat im ersten Corona-Jahr 2020 so wie viele andere Händler ebenfalls stark gelitten, wie erst jetzt bekannt wurde. Demnach ist der Umsatz 2020 gegenüber 2019 um 21,3 Prozent auf rund eine Milliarde Euro eingebrochen. Begründet wird dies vor allem durch die mehrwöchigen Schließungen des stationären Einzelhandels in der gesamten DACH-Region. Vor allem der Großhandel des Modekonzerns bekam die Ladenschließungen zu spüren: Denn in diesem Geschäftsfeld fiel der Umsatz um 27,9 Prozent auf etwa 360 Millionen Euro. Im Vergleich dazu kam der eigene Verkauf glimpflich davon: Denn dieser ging lediglich um 16,8 Prozent auf 590 Millionen Euro zurück.

Der Umsatzrückgang machte sich auch beim Ergebnis schmerzhaft bemerkbar. Denn beim Betriebsergebnis wies S.Oliver ein Minus von 60,5 Millionen Euro aus. Allerdings relativiert sich dieses Minus. Denn S.Oliver hat prompt auf die geänderte Situation reagiert. So hat S.Oliver die Gesamtorganisation restrukturiert. Zudem zwangen die Lockdowns, die Waren entsprechend abzuwerten. Insgesamt kosteten diese Maßnahmen rund 75 Millionen Euro. Auf rein operativer Basis wäre sich daher ohne dieser Kosten ein positives Betriebsergebnis von rund 15 Millionen Euro ausgegangen.

Solide Finanzstruktur  vorhanden

Allerdings kann S.Oliver schwierige Phasen relativ problemlos durchtauchen. Schließlich verfügt der Modekonzern über eine solide Finanzstruktur, die er über viele Jahre aufgebaut hat. Dadurch kommt S.Oliver auf eine Eigenkapitalquote von mehr als 70 Prozent. Damit ist selbst nach einer schwierigen Zeit wie den vergangenen zwei Jahren genügend Spielraum für bedeutende Investitionen. Die verbesserte Kostenstruktur, eine schnellere Entwicklung der Kollektionen, eine höhere Effizienz dank einer weiteren Digitalisierung sowie die Standardisierung der Prozesse seien für die künftige Entwicklung von S.Oliver wichtige Faktoren, heißt es aus der Konzernzentrale. Außerdem investierte S.Oliver auch in die Begehrlichkeit der Marke, heißt es abschließend.

S.Oliver betreibt 289 eigene Geschäfte. Hinzu kommen 412 Läden mit Partnern sowie 3.108 Shops innerhalb anderer Geschäfte, wie etwa Kaufhäuser. S.Oliver bietet seine Produkte aktuell in rund zwanzig Ländern angeboten – etwa in Kanada oder in Indien. Und für den Versandhandel kooperiert der Modekonzern mit der Otto Group.

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