Schweizer Uhrenexporte auf Rekordhoch

Schweizer Uhren sind für Juweliere ein Garant für Verkaufserfolge. Denn die Schweizer Uhrenindustrie feiert ein Rekordjahr. Und die aktuelle Statistik zeigt, welche Uhren gefragt sind.



Umsatzbringer statt Ladenhüter. Kunden sind oft froh, wenn sie nach langer Wartezeit endlich ihre Schweizer Uhr erhalten. Die Hersteller können sich nicht beklagen. Schließlich haben sie mit 2021 ein Rekordjahr hinter sich. Nicht von den Stückzahlen her, aber wertmäßig. Davon profitieren auch jene Juweliere, die Schweizer Uhren im Programm haben.

Weniger Uhren, aber höherer Preis

Wobei: Es könnte natürlich besser laufen. Denn die Stückzahlen sind seit Jahren rückläufig.  Im Vorjahr wurden zwar um 14,1 Prozent mehr Armbanduhren abgesetzt als 2020. Allerdings ist 2020 der Uhrenmarkt Corona bedingt von den Stückzahlen her um 33,3 Prozent auf 13,78 Prozent eingebrochen. Mit den 15,73 Millionen Armbanduhren, die im Vorjahr exportiert wurden, liegt man daher noch immer deutlich hinter den Zahlen von 2019 mit 20,64 Millionen Armbanduhren.  Aber wertmäßig reicht es mit 21,21 Milliarden Franken eben noch immer für einen Rekord.

Was auffällt: Die Stückzahlen bei den Quarz-Uhren haben sich seit 2015 mehr als halbiert, während bei den mechanischen Uhren in diesem Zeitraum die Stückzahlen um 19 Prozent gesunken sind. Bei den Quarz-Uhren sind auch die Exporterlöse gesunken. Dafür erzielte die Schweizer Uhrenindustrie mit den klassischen Uhren trotz ebenfalls rückläufiger Stückzahlen steigende Erlöse.

Was gefragt ist

Vom Material her dominieren nach wie vor Stahl und Edelmetalle die Schweizer Uhren. Bei den Stahlgehäusen gab es im Dezember zwar mengenmäßig ein Minus von knapp zehn Prozent. Doch wertmäßig ergibt sich ein Plus von 7,5 Prozent. Mit einem mengenmäßigen Rückgang von 2,7 Prozent sind die Uhren aus Edelmetallen relativ stabil. Doch der Erlös stieg um 12,4 Prozent. Die Kombination aus Gold und Stahl ist hingegen weniger gefragt. Knapp 19 Prozent weniger Uhren bescherten den Herstellern wertmäßig nur ein Plus von 4,4 Prozent. Uhren aus anderen Metallen erzielten wertmäßig ein Plus von elf Prozent. Dabei sind die Stückzahlen in etwa gleich stark gesunken. Noch schlechter als die Gold-Stahl-Kombination schnitten nur die Zeitmesser aus anderen Materialien ab: Die Stückzahlen sind ebenfalls um rund 19 Prozent gesunken, die Erlöse hingegen um zwei Prozent gestiegen.

Mit Uhren aus Stahl oder Edelmetallen bzw. anderen Metallen kann man relativ wenig falsch machen. Die Gold-Stahl-Kombination kommt jedoch nicht sehr gut an. Genauso sind die Kunden bei anderen Materialien – in erster Linie wohl Kunststoff – vorsichtig, wenn es um Schweizer Uhren geht. Aber auch die Preisklassen müssen berücksichtigt werden. Uhren unter 200 Schweizer Franken verkaufen sich schlecht: Die Stückzahlen sanken um rund 15 Prozent, die Erlöse sogar um 26 Prozent. In der Preisklasse 200 bis 500 Franken gab es sowohl bei den Stückzahlen als auch beim Erlös einen Rückgang um 26 Prozent. Also auch hier ist wenig zu verdienen. Interessant wird es in der Preisklasse 500 bis 3.000 Schweizer Franken. Zwar sanken auch hier die Stückzahlen noch leicht, dafür stieg der Durchschnittspreis um sechs Prozent. Uhren ab 3.000 Franken fielen leicht im Preis: Denn die Stückzahlen stiegen um 16,4 Prozent, während die Erlöse nur um 14,8 Prozent zulegten.

Schweizer Uhren werden für den Juwelier also interessant, wenn sie in der Preisklasse über 500 Franken oder rund 480 Euro angesiedelt sind. Das sollte auch bei der nächsten Order nicht vergessen werden.

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