A. Lange & Söhne – von der Manufaktur zum Pop-Up-Store Berlin

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Ein Triumph in der Uhrenwelt: Der Vorfall Berlin – eine Mauer fiel ein weiteres Mal!

Berlin ist „um eine Attraktion reicher“, um eine Pop-Up-Boutique von A. Lange & Söhne bis Ende des Jahres, schreibt der Hersteller. Ob dies die Konzessionäre auch so sehen?



Dass A. Lange & Söhne in Dresden eine Boutique betreibt ist verständlich. Obwohl es in dieser Stadt mit den beiden Juwelieren Wempe und Leicht beispielsweise erstklassige Handelspartner gibt, ist der Standort Dresden von besonderer Bedeutung. Fast jeder Uhrenliebhaber auf dem Weg nach Glashütte kommt hier vorbei. Dort eine repräsentative Boutique mit besonderen Präsentationsmöglichkeiten zu betreiben, ist aus Markensicht verständlich. Aber warum Berlin? Zumal es in der Bundeshauptstadt bereits drei Türen gibt. Wempe Kudamm, Wempe Friedrichstraße und Bucherer im KaDeWe verkaufen A. Lange & Söhne. Und haben nun Mitbewerb vom eigenen Hersteller bekommen. Deutliche Worte zu dieser Strategie äußert Christian Sieg im Interview auf der folgenden Doppelseite. Christian Sieg, der derzeit die Distribution der High-End-Marke Parmigiani Fleurier in Deutschland weiter ausbaut und durch seine langjährige Tätigkeit in der Branche, unter anderem bei Chopard oder Meissen, so ziemlich jeden Premium-Juwelier des Landes kennt, ist überrascht. Wäre er Juwelier und Konzessionär von A. Lange & Söhne in Berlin, er wäre „not amused“.


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„Es besteht die Möglichkeit, hier Ihre bestellte Uhr abzuholen.“: Die drei Lange-Konzessionäre in Berlin haben bis Ende des Jahres einen Mitbewerber erhalten. Es ist der Hersteller, der am Kudamm einen Pop-up Salon betreibt.

Wir erinnern uns: A. Lange & Söhne als Marke des Richemont-Konzerns hatte bereits in der jüngeren Vergangenheit aufhorchen lassen, als sich die Marke von prominenten Juwelieren wie beispielsweise Stoess in Wiesbaden getrennt hatte. Zudem berichteten Konzessionäre in der Vergangenheit immer wieder von langen Wartezeiten und vertanen Verkaufs-Chancen, da die Uhren nicht geliefert werden konnten – wobei dies auch Teil einer Marketing-Strategie sein kann.

Für die Berliner Konzessionäre ist es dabei wenig entscheidend, dass die Pop-up-Boutique in Berlin zeitlich begrenzt ist. Auf der Homepage des Herstellers heißt es dazu: „Von Mai bis Dezember 2021 ist der Kurfürstendamm um eine Attraktion reicher. Im Herzen von Berlin lädt der erste Pop-up Salon von A. Lange & Söhne Sie ein, die Meisterwerke sächsischer Uhrmacherkunst mit ihren feinen Unterschieden zu entdecken. Es besteht die Möglichkeit, hier Ihre bestellte Uhr abzuholen.“ Was geschieht, wenn ein Lange-Fan und Wempe- oder Bucherer-Kunde den lang gehegten Traum einer neuen A. Lange & Söhne endlich verwirklicht und diese „Attraktivität“ des Salons zum Anlass nimmt? Zumindest die Customer Journey ist unterbrochen und der Juwelier vorerst abgemeldet.

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