Comeback der Schweizer Uhrenmarke Hyt

Die Hyt Hastroid kommt als erstes Modell der „neuen” Hyt.

Hyt startet neu durch. Die Schweizer Luxusmarke musste Corona-bedingt Insolvenz anmelden. Doch jetzt sind Luxusartikel wieder gefragt und die Erfolgsaussichten gut. Das bestätigen auch Experten.



Sie hatten bald Kultstatus: Die Uhren von Hyt zeigten die Zeit mit einem Flüssigkeitsschlauch an. Die kleine, unabhängige Marke wurde 2012 gelauncht und weckte rasch das Interesse von Investoren. Darunter etwa der frühere Nestle-Chef Peter Brabeck-Letmathe. Allerdings traf die Corona-Pandemie die junge Marke massiv. So verbuchte Hyt 2020 einen Umsatzeinbruch von 40 Prozent. Geplant war jedoch ein Umsatzplus von 25 Prozent. Daher musste Hyt alle 17 Mitarbeiter kündigen.

Und Hyt hätte fünf bis zehn Millionen Franken für den Weiterbestand des Unternehmens gebraucht. Da diese Mittel nicht aufzutreiben waren, meldete die junge Uhrenmarke Konkurs an. Davide Cerrato, der frühere künstlerische Leiter von Tudor, soll die Marke nun wiederbeleben. Er ist Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Kairos Technology Switzerland, dem Nachfolgeunternehmen von Hyt. Das Unternehmen wurde im Juni vergangenen Jahres in Neuchatel gegründet.

Davide Cerrato will die Uhrenmarke Hyt wiederbeleben.

Der Zeitpunkt für den Neustart sei richtig, ist Cerrato überzeugt. Schließlich sei die Nachfrage nach Luxusartikel gestiegen. „Wohlhabende Menschen, die in den Aktienmarkt investieren, haben in den letzten zwei Jahren eine enorme Menge an Geld verdient”, sagt Cerrato. Und jetzt hätten sie das Bedürfnis, dieses Geld wieder auszugeben.

Cerrato wurde erstmals 2012 auf der Basler Uhrenmesse auf diese Uhrenmarke aufmerksam. Die Kombination der Fluidtechnologie mit der mechanischen Uhrmacherkunst habe ihn von Anfang an fasziniert. Aber nicht nur ihn: Hyt wurde im selben Jahr noch mit dem Grand Prix d'Horlogerie de Genève, dem SIAR in Mexico  und dem Watch World Award ausgezeichnet. Dabei wurde diese Technologie ursprünglich für den medizinischen Bereich konzipiert.

Hyt hatte schon bisher hochpreisige Uhren wie die Titanium H3 um

Komplexere Uhren geplant

Cerrato möchte die Marke weiter aufwerten und die Komplexität der Uhren erhöhen. Damit will Cerrato den Bekanntheitsgrad der Marke wieder erhöhen. Schließlich will er mit den neuen Modellen Sammler ansprechen, die spezielle Uhren suchen. Es sollen Modelle sein, die nur an wenigen Handgelenken zu sehen sind, wie Cerrato erklärt. Das Unternehmen bringt als Erstes das Modell Hastroid für 70.000 Franken, rund 65.600 Euro, auf den Markt.  Die nächsten zwei Modelle sollen laut Cerrato technisch komplexer und dementsprechend auch teurer sein.
Die Chancen für Hyt schätzt Jon Cox, Analyst von Kepler Cheuvreux, als gut ein. Denn der Markt für hochwertige Uhren boome. Wesentlich sei allerdings, dass die Uhr für den Verbraucher einen Mehrwert habe. Dies bedeutedass der Preis der Uhr auf dem Sekundärmarkt nicht stark sinke.


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