Jean-Claude Biver startet noch einmal durch

Jean-Claude Biver will noch einmal durchstarten.

Von Ruhestand will Jean-Claude Biver nichts wissen: Der Uhrenexperte und frühere Chef der LVMH-Uhrensparte will nun eine eigene Marke aufbauen.



„Du kannst alles, wenn du nur willst” – Jean-Claude Biver nimmt den Titel seines Karriere-Ratgebers ernst. Dabei ist er 73 Jahre und seit vier Jahren nicht mehr operativ tätig. Der Doyen der Schweizer Uhrenindustrie kann auf mehr als vier Jahrzehnten in der Uhrenindustrie zurückblicken. Und jetzt, mit 73 Jahren, will er neu durchstarten. Mit einer eigenen, kleinen Marke.„Ich spüre den Frühling in den Knochen”, sagte Biver im Westschweizer Radio RTS. Seine Passion seien eben die Uhren – und diese Uhren fehlen ihm. Den Namen für das Start-up hat er bereits: JC Biver.

Schließlich sei sein Name in der Uhrenbranche ein Begriff. „Mein Name ist wertvoll, glaubwürdig und bekannt”, merkt Biver  an. Derzeit sucht Biver 30 bis 35 Mitarbeiter. Dann braucht er noch einen Uhrwerkehersteller sowie den passenden Produktionsstandort. Biver will für sein Start-up auch mit Uhrmacherschulen zusammenarbeiten.

Gemeinsam mit Jaques Piguet kaufte JBiver um 22.000 Franken die Markenrechte der Traditionsmarke Blancpain und baute sie wieder auf. Nach zehn Jahren verkaufte er Blancpain um 60 Millionen Franken.

Die Karriere von Jean-Claude Biver begann nach seinem Betriebswirtschaftsstudium, als er im Vallee de Joux das Uhrmacherhandwerk erlernte. Dort traf er Jaques Piguet, den Leiter der Uhrwerk-Manufaktur Frederic Piguet. Über Jaques Vater lernte er George Golay kennen. Dieser war CEO von Audemars Piguet, wo Biver eine einjährige Ausbildung absolvierte. Danach übernahm er für ein Jahr den Vertrieb und das Marketing in Europa. Danach wechselte er zu Omega, um erneut nach einem Jahr nach Vallee de Joux zurückzukehren.

Wiederaufbau einer Marke

Unter der Führung von Biver wurde Hublot sehr erfolgreich. LVMH übernahm den Uhrenhersteller - und Biver, der zum Leiter des Uhrenbereiches aufstieg.

Gemeinsam mit Jaques Piguet erwarb er um 22.000 Franken die Markenrechte an Blancpain. Den beiden gelang der Wiederaufbau der Marke. Und nach zehn Jahren verkauften sie die Marke an die SSIH Group, der heutigen Swatch Group für 60 Millionen Franken. Parallel dazu fing Biver im Managementteam von Nicolas Hayek ein. Und er blieb bis 2003 CEO von Bancpain. Darüber hinaus war er bei der Swatch Group für Omega zuständig.

2004 wechselte Biver als CEO und Mitglied des Verwaltungsrates zu Hublot. Unter seiner Führung entwickelte sich Hublot überaus positiv. 2008 übernahm LVMH Hublot. Biver wurden bei LVMH weitere Aufgaben übertragen, bis er zuletzt den Uhrenbereich des französischen Luxusgüterkonzerns leitete. Vor vier Jahren trat er von seinen operativen Stellen zurück, stand aber weiterhin als Präsident zur Verfügung.


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