Standorte der Zukunft (Teil 3): Ran an die Fördertöpfe

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Wo sind die neuen Wege zum Shopping – für den Juwelier und seine Kunden? © ProduktionPering/ Shutterstock.com

Unterstützung für den Handel: Kaum ein Tag vergeht ohne die Meldung von Filialschließungen im Einzelhandel. Einen kleinen Vorteil kann der Fachhandel daraus ziehen: Die Fördermöglichkeiten für Innenstadt-Initiativen, -Events und innovativen Shop-Konzepte werden ausgeweitet.


Initiativen für die Innenstädte

Die gute Nachricht angesichts der vielen schlechten zur Lage in den Innenstädten: Städte, Länder und Ministerien stellen immer mehr Fördertöpfe, um der sukzessiven Verödung ihrer Einkaufsmeilen entgegenzuwirken. Auch für den Fachhandel kann es sich lohnen, sich nach finanzieller Unterstützung für Projekte umzusehen. Geschäfte, die investieren, um die den Einkaufsstandort attraktiver zu machen, werden ebenso gefördert wie digitale Projekte des Einzelhandels. Da die meisten Initiativen regional oder auf Bundesländer-Ebene begrenzt sind, hier nur einige Beispiele. Sich nach den Förderprogrammen vor Ort zu erkundigen, kann sich lohnen. In Baden-Württemberg unterstützte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Rahmen des Projekts Handel 2023 soeben Einkaufserlebniskonzepte mit insgesamt 1,76 Millionen Euro – bis zu 70.000 Euro pro Händler. Unter den von einer Fachjury ausgewählten 31 Projekten auch zwei aus unserer Branche: Juwelier Leicht in den Schmuckwelten GmbH & Co. KG, Pforzheim und Jutta Graf – Galerie für Schmuck, Biberach an der Riß. Das geförderte Projekt von Jutta Leicht setzt modernes Schmuckdesign (unter anderem von Georg Spreng, Brigitte Adolph und Schmuckwerk) in Beziehung zu berühmten Barock-Bauwerken der Gegend: von analog (in der Galerie) bis AR (Augmented Reality). Klingt innovativ und aufwändig – und das ist es auch. Aber das Wirtschaftsminsterium des Landes übernimmt 80 Prozent der Kosten. 

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Jutta Graf – Galerie für Schmuck, Biberach: Ihr Erlebniskauf-Konzept, eine Ausstellung, die modernes Schmuckdesign mit der Barockkunst der Region verbindet, wird zu 80 Prozent vom Wirtschaftsminsterium Baden-Württemberg gefördert.

Klassische Digitalisierungs-Projekte stationärer Händler fördern fast alle Länder. Es gibt aber auch andere finanzielle Unterstützung: In Thüringen gibt es Förderungen für neue Außenbeleuchtung. Im Saarland gibt es für den Handel Schulungen zu aktuellen Themen und Unterstützung, wenn es darum geht, mit personalisierten Angeboten und Services die Kundenbindung zu stärken und die Kundenzufrieden zu erhöhen. 

Dass Umbaumaßnahmen und Sanierungen gefördert werden, ist bekannt. Für neue Geschäfte werden in den Innenstädten – zum Teil Räume in guten Lagen zum Einstand längere Zeit mietfrei oder zu günstigen Konditionen vergeben, um Leerstände zu vermeiden. Das hat für ein etabliertes Juwelier-Geschäft auf den ersten Blick wenig Nutzwert. In Zeiten, in denen sich viele Juweliere ins hochwertige Sortiment um positionieren, lässt sich so aber zu überschaubaren Kosten – und vor allem mit geringerem Risiko – ausprobieren, ob sich neben dem Traditionsgeschäft ein „junger” Juwelier oder ein Trauringstudio dauerhaft etablieren kann. Auch Konzepte mit anderen Handelspartnern, die beispielsweise „Lieblingsstücke” präsentieren, wie Schmuck in Kombination mit Handtaschen und anderen Accessoires könnten für den Fachhandel vor diesem Hintergrund interessanter werden.

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