Swatch Group: Halbleiter als Umsatztreiber

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Mit Uhren wie der T-Touch-Connect Solar von Tissot erzielt die Swatch Group den meisten Umsatz. Das größte Wachstum verzeichnet aber die Halbleiter-Sparte.

Die Swatch Group rechnet für 2022 mit einem zweistelligen Umsatzplus. Einer der Umsatztreiber ist die EM Microelectronic.



Die Swatch Group ist nicht nur bekannt für ihre bunten Uhren, sondern auch für Marken wie Omega, Tissot, Longines oder Blancpain, Certina und Rado. Sie machen das Hauptgeschäft des Konzerns aus. Das prozentuell größte Wachstum aber wird ein bis dato relativ unbekannter Geschäftsbereich aufweisen: Elektronische Systeme. Der Auftragsbestand war Ende vergangenen Jahres doppelt so hoch wie Ende 2019, also vor Ausbruch der Pandemie.

Die Swatch Group profitiert damit von der langfristigen  Konzernstrategie, den Standort Schweiz nachhaltig zu stärken. Der Konzern investierte gezielt in lokale Betriebsstätten. Bereits im Vorjahr erzielte der Bereich Elektronische Systeme im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 ein Umsatzplus von 14,8 Prozent. Wobei der Bereich von einer starken Nachfrage nach elektronischen Komponenten und Knopfbatterien profitierte.

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Die Quarz-Uhrenwerke waren früher deutlich simpler aufgebaut, als heutige Connected Watches.

Wobei vor allem EM Microelectronic ein kräftiges Plus erzielte. Das Unternehmen verzeichnete das beste Geschäftsjahr seit mehr als zehn Jahren. Denn EM Microsystems fertigt Halbleiter. Daher profitierte EM Microsystems von den Turbulenzen am weltweiten Halbleitermarkt. Lieferunterbrechungen sowie die Verknappung der Produktionskapazitäten  machten der Industrie zu schaffen. Aber dank seiner Front-end-Fertigung  in der Schweiz erzielte das Unternehmen eine hervorragende operative Leistung.

Industrie als Swatch Group-Kunden

Wurden die Halbleiter zuerst vor allem für die Uhren aus dem eigenen Haus entwickelt, liefert EM Microelectronic jetzt auch Chips für andere Branchen. Allerdings profitiert das Unternehmen nach wie vor vom Know-how der Uhrenindustrie: Daher nutzte EM Microelectronic technologische Basteine für Zeitnahme, Energie, Sensorik, Schnittstellen und Kommunikation sowie kundenspezifische Anforderungen. Daraus entstanden True-Ultra-Low-Power-Produkte für Green-Internet-of-Things-Anwendungen.

Die massgefertigten Produkte in Swiss-Made-Quality trugen wesentlich dazu bei, dass das Unternehmen seine Stellung festigen konnte.

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Die Swatch Group punktet bei der Industrie mit Halbleiter - hergestellt in der Schweiz.

EM Microelectronic arbeitete im Vorjahr aber auch an wesentlichen Projekten der Swatch Group mit: Dazu gehörte die Entwicklung der neuen T-Touch Connect Solar von Tissot sowie der Jubiläumsuhr Hamilton PSR, die mit zahlreichen EM-Technologien ausgestattet sind. Die Neuentwicklungen sind die Basis für weitere Aufträge: Rund ein Viertel der Neuabschlüsse ist auf Entwicklungen der vergangenen drei Jahre zurückzuführen. Wireless sowie der Niedrig-Energie-Bluetoth -Chip waren 2021 weitere wichtige Projekte. Und für die T-Touch-Connect-Solar von Tissot entwickelte EM Microelectronic photovoltaische Zelle, mit der die Uhr unter allen Lichtverhältnissen funktionstüchtig bleibt. In dieser Connected Watch sind mehrere EM-Chips verbaut – unter anderem für die optimale Nutzung der Lichtenergie.


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