Luxusgüter wieder mehr gefragt

Luxusgüter

Stephan Lindner, Präsident des Handelsverband Juweliere, ortet einen Trend in Richtung Werthaltigkeit und Qualität.

Der Uhren- und Schmuckmarkt hat sich im zweiten Pandemie-Jahr leicht erholt. Der Markt für diese Luxusgüter ist um drei Prozent auf fast 4,4 Milliarden Euro gestiegen.



Die Uhren- und Schmuck-Branche sieht einen leichten Aufwärtstrend. Das Umsatzplus von drei Prozent im Vorjahr auf 4,4 Milliarden Euro relativiert sich jedoch rasch. Schließlich ist zuvor der Markt Pandemie-bedingt um elf Prozent eingebrochen. Allerdings ist man beim Handelsverband Juweliere (BVJ) überzeugt, dass es auch weiterhin aufwärts gehen wird.

„In der Krise haben die Kunden eine klare Entscheidung für Werthaltigkeit und Qualität getroffen”, stellt Stephan Lindner, Präsident des Handelsverband Juweliere (BVJ) fest. „Wir alle haben den Kompass, was uns wichtig ist, während der Pandemie neu kalibriert. Dauerhaftigkeit und Langlebigkeit stehen vor dem schnellen Konsum. In unserer Branche zeigt sich das im Trend zu Gold, Diamanten und starken Marken.”

Luxusgüter
Konsumenten greifen verstärkt zu hochwertigem Gold- und Diamantschmuck.

Schmuck ist gefragt

Wobei mehr als drei Viertel der Branchenumsätze auf Schmuck entfallen. Und hier verzeichnete die Branche ein Umsatzplus von 5,4 Prozent. Der Mode- und Silberschmuckbereich hingegen hat sowohl von den Stückzahlen als auch vom Wert her verloren. Dafür verzeichnete die Branche beim Goldschmuck ein Umsatzplus von acht Prozent. In den zwei Krisenjahren verkaufte die Branche zwar deutlich weniger Schmuckstücke, dafür verzeichnete man jedoch einen Trend zu hochwertigem Gold- und Diamantschmuck.

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Die Anzahl der Fachgeschäfte nimmt stetig ab.

Uhren-Käufer blieben aus

Schlechter sieht es auf dem Uhren-Markt aus. Hier machte sich das fehlende Tourismusgeschäft negativ bemerkbar. Schließlich fehlten für diese Luxusgüter die Käufer aus China, dem arabischen Raum und den USA. Nach einem schwachen Jahr 2020 gingen die Umsätze nochmals um 4,1 Prozent auf knapp über eine Milliarde Euro zurück. Und besonders gefragte Marken und Modelle waren nicht ausreichend verfügbar. Dadurch war das Marktvolumen zusätzlich limitiert.

An Bedeutung gewinnt weiterhin das Thema Nachhaltigkeit. So setzen viele Schmuckerzeuger bereits auf Recycling-Gold oder auf gesicherte Quellen. Nicht zuletzt durch die Corona-bedingten Beschränkungen investierte die Branche verstärkt in die Digitalisierung. So konnte dank Investitionen in E-Commerce der Online-Absatz des stationären Handels deutlich gesteigert werden.

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